Das ursprüngliche Kabelnetz bestand ausschließlich aus einfachen Koaxialkabeln aus Kupferdraht ohne Rückkanal, die für die Übertragung des analogen TV-Signals bestimmt waren. Die Kapazität dieser Kabel war relativ gering und über den analogen Kabelanschluss konnte nur eine kleine Anzahl von TV-Programmen (ca. 37 analoge Sender) empfangen werden, was in der Anfangszeit des Kabelfernsehens jedoch verhältnismäßig unproblematisch war.
Für die Übertragung digitaler Signale, welche das analoge Signal immer weiter vom TV-Markt verdrängten, war das Kabelnetz in seiner alten Form jedoch nicht geeignet und in späteren Jahren wurde mit der Digitalisierung des Netzes begonnen. Dafür mussten die zu Verfügung stehenden Bandbreiten aufgesplittet werden, um mehr Platz für höhere Datenmengen gewährleisten zu können. Gleichzeitig begannen die Kabelnetzbetreiber mit der Aufrüstung ihrer Netze mit Glasfaser- bzw. Lichtfaser-Kabeln, die nicht nur sehr viel leistungsstärker als die herkömmlichen Kupfer-Koaxialkabel, sondern auch rückkanalfähig waren. So konnten Daten nicht mehr nur in eine, sondern in beide Richtungen versendet werden.
Das war die Voraussetzung, um auch Telekommunikationsdienste über das TV-Kabel anbieten zu können, denn sowohl beim Telefonieren als auch bei der Internetnutzung werden bekanntermaßen Daten gleichzeitig empfangen und versendet.
Auch die für Kabel Internet typischen hohen Geschwindigkeits-Raten beim Download (ab einer gewissen Download-Rate auch beim Upload) sind auf die hochwertige Neuverkabelung innerhalb der Kabel TV Netze zurückzuführen. Zwar wird ab dem Verteilerknoten, der meist gleichzeitig der Gebäudeanschluss ist, auch auf Kupferkabel zurückgegriffen, bis zu diesem Punkt erfolgt der Datenversand jedoch über Glas- bzw. Lichtfaser, so dass es nicht zum Leistungsverlust durch große Distanzen kommt. Ganz anders als bei herkömmlichen DSL Anschlüssen, die allein auf Kupferverkabelung beruhen und deren Reichweite maßgeblich die am jeweiligen Anschluss nutzbaren Geschwindigkeiten beeinflusst.
Haushalte, die die ganze Funktionsvielfalt des Kabelanschlusses nutzen wollen, müssen noch eine weitere Voraussetzung erfüllen. Für die Nutzung des Hochgeschwindigkeitsinternets wird außerdem eine sogenannte Multimedia-Dose benötigt. Die bekannte Kabeldose mit zwei Anschlussbuchsen (für TV und Radio) wird hier durch eine Dose mit drei Anschlüssen ersetzt. Die dritte Buchse dient dem Anschluss des Kabelmodems und ermöglicht daher die Nutzung der Internet- und Multimedia-Dienste. Die Montage der Multimediadose ist jedoch unproblematisch und wird normalerweise vom Kabelanbieter übernommen – und das in der Regel kostenfrei.