Wer keinen Kabelanschluss im Haus hat, kann für den TV-Empfang auf drei verschiedene Techniken zurückgreifen.
Besonders unproblematisch und mit dem geringsten Aufwand verbunden ist der Bezug von terrestrischem Fernsehen, besser bekannt als Antennenfernsehen oder DVB-T. Hierfür müssen eine Dach- oder Zimmerantenne sowie ein DVB-T-Empfänger vorhanden sein, um das TV Signal – bei modernem DVB-T handelt es sich um Digital-TV – auf den Fernsehbildschirm zu bringen. Die Kosten hierfür liegen meist deutlich unter 100 € und fallen pro Gerät nur einmalig an. Viele moderne TV-Geräte verfügen zudem über einen eingebauten DVB-T-Empfänger, sodass keine zusätzlichen Anschaffungen notwendig sind.
Ein großer Nachteil von DVB-T ist jedoch, dass die Qualität und die Senderauswahl von Region zu Region stark variieren. In einigen Städten – zum Beispiel in Berlin – können DVB-T Nutzer bis zu 40 Sender empfangen, in anderen Regionen sieht es dagegen deutlich schlechter aus. In vielen Bundesländern sind nur öffentlich-rechtliche Kanäle und insgesamt nur 13 Sender zu bekommen. Zudem könnten die privaten Sendeanstalten hier bald völlig verschwinden. Die RTL Group hat bereits den Ausstieg aus DVB-T bis zum Jahr 2015 beschlossen, die ProSiebenSat.1 Gruppe prüft ihn.
Weit verbreitet und bekannt für die immense Vielzahl an Programmen ist der TV-Empfang über Satellit. Seit Mai 2012 handelt es sich hier auch ausschließlich um Digital-TV, für das eine Satellitenanlage sowie geeignete Digital- oder HD-Receiver benötigt werden. Der Preis für eine Satellitenanlage kann unter Umständen sehr hoch ausfallen (selten 3.000 € und mehr, meist jedoch mehrere 100 €), ist jedoch nur einmalig zu entrichten. Die Montage muss allerdings selbst übernommen oder separat und kostenpflichtig in Auftrag gegeben werden. Das gewichtigste Argument für Sat-TV ist sicherlich die große Vielfalt von weit mehr als 200 verfügbaren Sendern, nachteilig sind wiederum die Abhängigkeit von Standort und Wetter sowie die Platzierung einer Anlage, die nicht bei jedem Gebäude gestattet ist.
Noch relativ neu ist die Möglichkeit des TV-Empfangs über den DSL Anschluss. Kann über DSL eine ausreichend hohe Bandbreite geschaltet werden (meist mindestens 6 bzw. 16 Mbit/s) kann dieser nicht nur als Internetzugang und Telefonanschluss sondern auch als Medium zur Übertragung des digitalen TV-Signals genutzt werden. Dafür wird ein spezieller IPTV Receiver an die vorhandene Internet Hardware und an den Fernseher angeschlossen, so dass auch bei ausgeschaltetem Computer ferngesehen werden kann. Wie auch bei Kabel TV ist hier eine monatliche Gebühr an den DSL Provider zu entrichten, Empfangshardware wird auf Mietbasis gestellt. Nachteil hier: Aufgrund der benötigten hohen Bandbreiten ist die Verfügbarkeit noch verhältnismäßig gering.
Alternativ zum Internetanschluss über das TV Kabel bieten sich seit geraumer Zeit, zusätzlich zum üblichen DSL Anschluss, der in der Variante VDSL auch Geschwindigkeiten von bis zu 50 Mbit/s ermöglicht, zwei neue Bezugswege an: Mobiles Highspeed-Internet über den neuen 4G Mobilfunkstandard LTE mit bis zu 100 Mbit/s Bandbreite und Glasfaser-Internet mit bis zu 200 Mbit/s Bandbreite. Beide Anschlussarten befinden sich aber noch in der Ausbauphase und sind daher nur sehr begrenzt verfügbar. Zudem liegen hier die monatlichen Kosten deutlich höher als bei Kabel Internet und DSL.